Nachdem der Schulleiter der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Claus Huth bereits im vergangenen März von einer sich weiter zuspitzenden Situation in der Unterrichtsversorgung in einer Sozialausschusssitzung berichtet hatte, setzte er in der letzten Sitzung des Ausschusses erneut nach. „Die Unterrichtsversorgung ist, so wie prognostiziert, desaströs“, begann Huth seinen Sachstandsbericht. Aktuell liegt die Versorgung nach seinen Ausführungen bei 81,2 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Niedersächsischen Durchschnitt. „Wir brauchen dringend Mathelehrer und Sprachenlehrer“, betonte Huth, dabei sieht er insbesondere einen Bedarf an jungen Lehrern an seiner Schule.
Derzeit hat die Schule, die die Kinder und Jugendlichen von der fünften bis zur zehnten Klassenstufe begleitet, zwei Stellen ausgeschrieben. „Wir hoffen, dass wir die besetzen können“, denn das würde eine deutliche Erleichterung bringen, so Huth. Durchaus vorstellbar ist für ihn jedoch, dass sich auf die Ausschreibungen keine Bewerber melden werden. Wiederholt bat der KGS-Schulleiter den Ausschuss darum, darüber nachzudenken, wie Anreize geschaffen werden könnten, um Lehrkräften auf der Insel nicht nur einen guten Arbeitsplatz, sondern auch einen bezahlbaren Ort zum Leben zu bieten. Aus seiner Sicht ist es unumgänglich, Lehrkräfte, die auf die Insel ziehen wollen, mit bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen, um die Engpässe in der Unterrichtsversorgung zu lösen und forderte: „Es darf nicht sein, dass jemand als Lehrer sagt, hier kostet mich die Wohnung doppelt so viel. Das ist ein Hemmnis, das wir dringend angehen müssen.“
(aus: Norderneyer Morgen vom 09.10.2024)