Norderneyer Morgen vom 18. März 2017
Die „Norderneyer Drahtesel“ sind das jüngste Start-up-Unternehmen der Kooperativen Gesamtschule.
(ape) – Eine neue Schülerfirma hat sich an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) gegründet. Seit letzten Montag gibt es offiziell wieder eine Fahrradwerkstatt in der Schule. Das kleine Unternehmen trägt den Namen „Die Norderneyer Drahtesel“ und ist ab sofort in der Spieleausgabestelle der KGS zu Hause. Die 15 Schülerinnen und Schüler kommen aus allen Jahrgangsstufen und haben sich gemeinsam den Namen gegeben. Die Firma ist wie ein Verein organisiert, auch das haben sie selbst entschieden. Und so haben die Norderneyer Drahtesel nun eine Satzung und einen Vorstand mit einem ersten und zweiten Vorsitzenden sowie einem Kassenwart. Gearbeitet wird in drei Gruppen. Das mache auch Sinn, denn es gebe zurzeit nur drei Montageplätze in der Werkstatt, in der es sehr beengt sei, erklärt Thomas Schreiber die Entscheidung. Er ist Sozialpädagoge an der KGS und hatte zunächst das Angebot der Fahrradwerkstatt-AG mit seiner Kollegin Kathie Giebel initiiert.
Wichtig ist dem Schulunternehmen, das am Ende jedes Firmenmitglied auch ein Fahrrad bekommt, an dem es werkeln, wienern und warten kann. Zahlreiche Zweiräder warten in der kleinen Werkstatt schon auf Pflege und Reparaturen. Manche von ihnen allerdings auch auf ihre Zerlegung. Schließlich brauche man auch Ersatzteile. Welches der Räder sich letztendlich für eine Reparatur eignet sei aber noch nicht entschieden. Es könne gut sein, dass aus zwei, drei oder mehr Rädern am Ende nur eines entstehe, was verkehrstüchtig sei. Das zu prüfen stehe als nächstes auf der Firmenagenda, sagt Schreiber.
Kleinere Anschaffungen für den reibungslosen Firmenbetrieb habe es auch schon gegeben. So wurden ein Werkstand, ein Kompressor und kleine Mengen an Reparaturmaterial angeschafft, damit die Kinder mit ihrem Ausbildungsplan starten können. Der Plan sieht 14 Ausbildungsstationen vor, die erreicht werden müssen. Darunter finden sich gängige Reparaturen, wie der Aus- und Einbau von Vorder- und Hinterrad, das Flicken eines Fahrradschlauches, das Instandsetzen der Beleuchtung aber auch anspruchsvolle Arbeiten, wie der Ausbau eines Tretlagers und das Ersetzen und Einstellen von Speichen. Nach dem alle Ausbildungsstationen erfolgreich absolviert wurden, sind die Kinder und Jugendlichen fit für die Reparaturannahme. Diese werde gegen kleines Geld nur schulintern angeboten, erklärt Schreiber. Bis es soweit ist, liege allerdings noch viel Arbeit vor den Firmengründern.
Neben der Anleitung durch die Schulpädagogen recherchieren und lernen sie auch durch Reparaturanleitungen, die im Internet als Video zur Verfügung stehen. „Viel schöner wäre natürlich, wenn wir einen Profi hätten“, der den Kindern etwas zeigen oder erklären könnte, erklärt Thomas Schreiber. Gastbesuche und Lehrstunden sind daher willkommen. Diese könnten auch außerhalb der Schule stattfinden. Sehr gefragt seien auch funktionsfähiges Fahrradwerkzeug oder die Unterstützung durch kleine Geldbeträge für den Kauf von Werkzeug.
Unterstützung willkommen. Wer die Norderneyer Drahtesel, als das jüngste Start-up-Unternehmen der KGS unterstützen möchte, kann sich an Thomas Schreiber oder Kathie Giebel wenden. Erreichbar sind diese unter der Rufnummer 04932-2402 oder per Mail an thomas.schreiber@kgs-norderney.de.